Schuld und Verantwortung


“Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz”, postulierte Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Rede zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2015.
Staatstragende Bekenntnisse zu einer deutschen Verantwortung für die nationalsozialistischen Verbrechen sind ein Produkt der “Berliner Republik”, das in der Institutionalisierung zahlreicher Gedenkstätten und nicht zuletzt in der Errichtung des “Denkmals für die ermordeten Juden Europas” im Herzen Berlins seinen Niederschlag fand. Gleichzeitig prägen die Begriffe Schuld und Verantwortung die Debatten über die Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland maßgeblich.
Interessanterweise wuchs gleichzeitig mit der “Berliner Republik” auch das Bewusstsein, dass es sich bei der deutschen Gesellschaft um eine Einwanderungsgesellschaft handelt. Und mit diesem staatstragenden Bekenntnis zur deutschen Vergangenheit wurde Migrant*innen und ihren Nachkommen oft unterstellt, dass sie sich wenig für Fragen der deutschen Geschichte interessierten und nur schwierig eine “deutsche Identität” im Sinne Gaucks entwickeln könnten.
In diesem interaktiven (Web-Seminar) beschäftigen wir uns mit dem Umgang mit den Begriffen „Schuld“ und „Verantwortung“ in der deutschen Debatte und überlegen, welche Konsequenz verschiedene Interpretationen dieser Begriffe für das Verständnis einer deutscher Identität haben.
Zielgruppe: Gymnasiale Oberstufe, Lehrer*Innen, Universitäten, Fachhochschulen, Bildungsstätten und Vereine.
Dauer: Ca. zwei Stunden + Diskussion
Referenzen und weitere Infos auf Nachfrage über das Kontaktformular.
Dieses Webinar habe ich ursprünglich als Unterrichtsmodul für die Schule im Auftrag für das Georg Eckert Institut für internationale Schulbuchforschung entwickelt.