Das Blog des ARD-Studios Tel Aviv

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Screenshot ardblog
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Seit fast einem Jahr „bloggen“ die vier Korrespondenten aus dem ARD-Studio Tel Aviv täglich „von ihren persönlichen und politischen Alltags-Erlebnissen“ in Israel und Palästina. Die Idee ist, dem deutschen Zuschauer neben den immer wiederkehrenden politischen Analysen auch das Alltagsleben in Israel/ Palästina näher zu bringen.  Die vier Berichte über den besten Humus der Region gehen zwar vollkommen an der Realität vorbei (wer nun wirklich den besten Humus in Israel kennenlernen möchte, der sollte bei mir eine Tour buchen!), aber dafür erfährt man, wie israelische Künstler die Bäume auf dem Rothschildboulevard auf den milden Winter vorbereiten (mit heute immerhin +24 Crad in Tel Aviv) und wo es die beste Graffiti-Kunst in Tel Aviv zu entdecken gibt.

Die meisten Beiträge beschäftigen sich aber doch mit der aktuellen politischen Situation: Weit besser als die Videoblog-Beiträge, die über eine gewisse Oberflächlichkeit letztendlich nicht herauskommen, gefallen mir in letzter Zeit die geschriebenen Artikel von Richard Chaim Schneider, seit 2006 Leiter des ARD-Studios. Schneider gelingt es dabei, nicht nur die Beweggründe und Entscheidungen israelischer Politik verständlich zu machen und gleichzeitig kritisch zu hinterfragen. In seinen Analysen diskutiert er gerne auch den deutschen und europäischen Blick auf die Region und macht deutlich, dass auch deren Perspektive nicht „objektiv“, sondern Resultat europäischer Erfahrungen ist, die man aber nicht so einfach auf den Nahen Osten übertragen sollte. So auch in dem lesenswerten aktuellen Beitrag über Israels Reaktion auf das UN-Votum letzte Woche, Palästina den Status als Beobachterstaat („Non-member-state“) zuzuerkennen.

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